Buchenblätter im Herbst

Waldfotografie im Herbst: Magische Momente zwischen Pilzen, Bäumen und Licht

Es gibt Orte, die uns tief berühren – Orte, an denen die Welt stillzustehen scheint. Für mich ist ein solcher Ort der Wald, besonders nach einem regnerischen Herbstmorgen. 🌿🍂

An diesem Tag war ich mit einer Fotofreundin unterwegs, um die Schönheit des Waldes einzufangen. Das Licht wechselte ständig: Mal dunkel und geheimnisvoll während des Regens, dann plötzlich aufleuchtend in warmen Herbstfarben, wenn die Sonne sich durch die Baumkronen kämpfte. Alles funkelte und glitzerte, und genau dieses Licht wollte ich in meinen Bildern festhalten

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Die Stille des Waldes spüren

Wenn ich den Wald betrete, werde ich immer still. Für mich ist er wie eine göttliche Kathedrale der Natur. Ich gehe ein wenig abseits der Wege, hocke mich nieder und entdecke die kleinen Wunder am Boden: winzige Pilze, Flechten und Moose, die man erst auf den zweiten Blick wahrnimmt. Gleichzeitig bewundere ich die Lichtstrahlen, die durch die Bäume fallen, die Blätter zum Leuchten bringen und wunderschöne Muster auf dem Waldboden und den Baumstämmen zeichnen.


Kreative Waldfotografie: Einfach treiben lassen

Beim Fotografieren lasse ich mich treiben. Ich plane nicht jedes Bild, sondern folge meinem Gefühl. Meine Kamera wird zum Pinsel, ich „male“ mit Licht, Farben und Bewegung. Besonders faszinierend finde ich die Arbeit mit der ICM-Technik (Intentional Camera Movement).

Bei dieser Technik reduziere ich das Bild auf Farben und Formen, bewege die Kamera während der Belichtung und erzeuge so malerische, verträumte Szenen. Bei hereinzoomen während der Auslösung des Bildes entsteht eine starke Dynamik, die einzelne Bäume besonders hervorhebt – perfekt für die Herbstfotografie, bei der die Farben und Strukturen des Waldes im Mittelpunkt stehen.


Ein Bild voller Licht und Geist

Buchwald ICM-Fotografie

Besonders berührt mich ein Bild aus diesem Fototag: Ein Buchenwald, leuchtend in warmen Orange- und Gelbtönen, aufgenommen mit senkrechtem Kameraschwenk. Das Licht der tiefstehenden Sonne wabert durch die Bäume und vermittelt den „Geist des Waldes“. Die Szene ist klar erkennbar, bietet aber auch Raum für Fantasie – ein Moment, in dem Realität und Traum ineinanderfließen.


Die Botschaft der Natur

Ich wünsche mir, dass jeder, der meine Bilder betrachtet, nicht nur die Ästhetik bewundert, sondern selbst Lust bekommt, in den Wald zu gehen – mit Muße, Zeit und offenem Herzen. Ohne Handy, ohne Ablenkung. Einfach still sein, die Natur wahrnehmen und die Kraft der Bäume spüren.

„Die Natur ist kein Ort, den man besucht,
sie ist ein Zuhause.“

Gary Snyder

Für mich ist die Waldfotografie mehr als ein Hobby. Sie ist eine Einladung, die kleinen und großen Wunder der Natur zu entdecken, Ruhe zu finden und das eigene Herz zu öffnen. Ein Tag im Wald ist für mich ein Geschenk – eine Erinnerung daran, wie verbunden wir mit der Natur sein können, wenn wir nur innehalten und wahrnehmen.

FAQ: Waldfotografie & ICM-Technik

1. Was ist ICM-Fotografie?
ICM steht für Intentional Camera Movement. Dabei wird die Kamera während der Belichtung bewusst bewegt, um Farbe, Licht und Bewegung zu „malen“. So entstehen abstrakte, malerische und oft traumhafte Bilder.

2. Welche Motive eignen sich für ICM im Wald?
Besonders gut geeignet sind Bäume, herbstliches Laub, Wasserläufe oder Waldlichtungen. Auch kleine Details wie Pilze oder Moos lassen sich kreativ abstrahieren.

3. Welche Kameraeinstellungen sind ideal für ICM?

  • Lange Belichtungszeiten (z. B. 1/4 bis 2 Sekunden)
  • Kleine ISO-Werte, um Bildrauschen zu vermeiden
  • Blendenöffnung nach Motivwahl

4. Welches Objektiv ist empfehlenswert für Waldfotografie?

  • Lichtstarke Objektive (z. B. f/1.8–f/2.8) für schwaches Licht im Wald
  • Zoomobjektive für flexible Bildgestaltung
  • Makro-Objektive für Details wie Pilze, Moos oder Wasserperlen

5. Wie beeinflusst das Licht im Wald die Fotos?

  • Frühe Morgenstunden oder spätnachmittags bieten weiches, warmes Licht
  • Nach Regen erzeugt das Licht funkelnde Effekte auf Blättern, Pilzen und Bächen
  • Gegenlicht kann Strukturen und Lichtspiele besonders betonen

6. Tipps für den richtigen Bildaufbau im Wald

  • Fokus auf Vorder-, Mittel- und Hintergrund für Tiefenwirkung
  • Natürliche Linien wie Baumstämme oder Bachläufe nutzen
  • Details mit Makro oder Nahaufnahmen ergänzen, um das Erlebnis zu transportieren

7. Welche Ausrüstung sollte man sonst dabeihaben?

  • Stativ für Langzeitbelichtungen – oder eine sehr ruhige Hand. Ich fotografie fast alles frei aus der Hand, da mich ein Stativ zu sehr einschränkt. Aber das muss jeder für sich herausfinden.
  • Regenschutz für Kamera und Objektiv
  • Optional Filter (z. B. ND-Filter für längere Belichtung)
  • Bequeme Kleidung und festes Schuhwerk für den Wald

8. Wie kann ich die Stimmung des Waldes einfangen?

  • Lasse dich treiben und fotografiere intuitiv
  • Achte auf Licht, Farbe und Bewegung
  • Nutze die ICM-Technik oder kleine Unschärfen für surreale Effekte
  • Experimentiere mit Perspektiven: von Bodennähe bis hoch über Lichtungen
  • Fange durch längere Belichtungszeiten Bewegung in den Blättern ein.

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